Reihe B: Forschungen

Hürten, Heinz: Waldemar Gurian. Ein Zeuge der Krise unserer Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Mainz 1972

(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 11)
Heinz Hürten: Waldemar Gurian. Ein Zeuge der Krise unserer Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Heinz Hürten: Waldemar Gurian. Ein Zeuge der Krise unserer Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Waldemar Gurian (1902–1954) stammte aus jüdischem Elternhaus in Rußland. Er wuchs früh in den deutschen Katholizismus hinein und gewann eine führende Stellung in dessen geistigen Auseinandersetzungen zur Zeit der Weimarer Republik. Nach seiner Emigration in die Schweiz fand er 1937 eine Wirkungsstätte in den USA, wo er als Hochschullehrer und Gründer der »Review of Politics« rasch Ansehen gewann.

Das Lebenswerk Gurians ist – bei großer Vielfalt der Interessen und Problemstellungen – bestimmt von der zentralen Frage nach der Stellung der Kirche in der modernen Gesellschaft. Er war einer der ersten, die sich publizistisch und wissenschaftlich mit den vorwärts drängenden antiparlamentarischen Kräften seiner Zeit kritisch auseinandergesetzt haben: mit der Action Française und dem autoritären Staat Papens, mit dem totalitären Bolschewismus und Nationalismus. Seine viel beachteten Untersuchungen waren nicht allein hilfreich für die politische Orientierung seiner Zeitgenossen; sie wurden ebenso bedeutsam für die Ortsbestimmung der Kirche in der Welt des Politischen.

Einen Höhepunkt der Wirksamkeit Gurians als Publizist stellen die von ihm gemeinsam mit Otto Knab verfaßten und herausgegebenen »Deutschen Briefe« dar. Darin analysiert er als Emigrant in der Schweiz scharfsinnig die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland, die er bedingungslos bekämpfte.

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