Reihe B: Forschungen

Osten, Petra von der: Jugend- und Gefährdetenfürsorge im Sozialstaat. Der Katholische Fürsorge Verein für Mädchen, Frauen und Kinder auf dem Weg zum Sozialdienst katholischer Frauen 1945–1968, Paderborn [u. a.] 2003

(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 93)
Petra von der Osten: Jugend- und Gefährdetenfürsorge im Sozialstaat. Der Katholische Fürsorge Verein für Mädchen, Frauen und Kinder auf dem Weg zum Sozialdienst katholischer Frauen 1945–1968.
Petra von der Osten: Jugend- und Gefährdetenfürsorge im Sozialstaat. Der Katholische Fürsorge Verein für Mädchen, Frauen und Kinder auf dem Weg zum Sozialdienst katholischer Frauen 1945–1968.

Spektakulär in die Schlagzeilen geriet der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) zwar erst 1999 durch seinen Ausstieg aus der staatlich geregelten Schwangerschaftsberatung. Präsent war der Verband jedoch bereits ein ganzes Jahrhundert lang: Als Hilfsorganisation für Frauen und Kinder in Not hatte sich der von Agnes Neuhaus gegründete Verein seit 1899 in der praktischen Fürsorge engagiert und die Gestaltung sozialpolitischer Rahmenbedingungen vom Kaiserreich bis heute maßgeblich beeinflußt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Zeit nach 1945 und beschreibt Standort und Stellenwert des katholischen Wohlfahrtsverbandes in der Aufbau- und Konsolidierungsphase des bundesdeutschen Sozialstaats.

Eine Vereinsüberlieferung von seltener Geschlossenheit ermöglichte außergewöhnlich fundierte Erkenntnisse über den Aufbau der Jugend- und Gefährdetenfürsorge nach den folgenschweren Einschnitten durch die NS-Volkswohlfahrt. Bei der Neustrukturierung der Jugendhilfe z. B. machte sich die Verbandsführung zukunftsweisend für die politische Verankerung des Subsidiaritätsprinzips stark. In der inhaltlichen Ausgestaltung der Arbeit mit »gefährdeten« Jugendlichen hingegen ließ sich der Fürsorgeverein von überkommenen sozialoptimistischen Vorstellungen leiten. Der Blick auf fachliche Standards, Frauenleitbilder und katholische Handlungsmotivationen rundet die griffig formulierte Studie ab. Katholizismus- und Frauenforschung können von ihr ebenso profitieren wie die allgemeine Sozialgeschichtsschreibung.

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