Reihe B: Forschungen

Plück, Susanne: Das Badische Konkordat vom 12. Oktober 1932, Mainz 1984

(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 41)
Susanne Plück: Das Badische Konkordat vom 12. Oktober 1932.
Susanne Plück: Das Badische Konkordat vom 12. Oktober 1932.

Das Badische Konkordat ist der dritte und letzte Vertrag, den die Kurie mit einem deutschen Land während der Zeit der Weimarer Republik abgeschlossen hat. Es konnte buchstäblich in letzter Minute vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Kraft treten und ist noch heute in Geltung. An diesem Konkordat zerbrach im November 1932 die letzte im Reich noch bestehende Regierungskoalition zwischen Zentrum und SPD.

Die vorliegende Arbeit, die als erste historische Untersuchung sämtliche einsehbaren Quellen staatlicher und kirchlicher Provenienz auswertet, gibt eine politische Entstehungsgeschichte des Konkordates. Die unterschiedlichen Einflüsse der in der Regierung vertretenen Parteien auf die Gestaltung des Vertragstextes werden ebenso nachgezeichnet, wie die verschiedenen Zielvorstellungen, die die römische Kurie, das Freiburger Ordinariat und das badische Zentrum leiteten. Die Konkordatsverhandlungen, die sich über drei Jahre hinzogen, spiegeln damit auch die Probleme der badischen Regierungskoalition aus Zentrum und SPD während der letzten Jahre der Weimarer Republik.

Die Arbeit versucht zu zeigen, daß das Scheitern der letzten Regierung der Mitte in Deutschland nicht im Gegenstand des Konkordates begründet lag, sondern darin lediglich seinen Anlaß fand. Die Gründe für den Rückzug der SPD aus der Regierungsverantwortung lagen vielmehr an einer tiefen Gespaltenheit ihrer Wähler in Fragen der Kirchenpolitik wie auch an der mangelnden Fähigkeit ihrer Führung, die Partei zu koordinieren.

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