Reihe B: Forschungen

Henkelmann, Andreas: Caritasgeschichte zwischen katholischem Milieu und Wohlfahrtsstaat. Das Seraphische Liebeswerk (1889–1971), Paderborn [u. a.] 2008

(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 113)
Andreas Henkelmann: Caritasgeschichte zwischen katholischem Milieu und Wohlfahrtsstaat. Das Seraphische Liebeswerk (1889–1971).
Andreas Henkelmann: Caritasgeschichte zwischen katholischem Milieu und Wohlfahrtsstaat. Das Seraphische Liebeswerk (1889–1971).

»Kinderseelen retten ist das göttlichste aller Werke!« Mit diesem und ähnlichen Aufrufen begann in den 1890er Jahren der Siegeszug einer heute weitgehend unbekannten katholischen Vereinigung. 1889 gründeten Mitglieder des franziskanischen Drittordens unter Leitung des Kapuzinerpaters Cyprian Fröhlich in Koblenz-Ehrenbreitstein das Seraphische Liebeswerk und leiteten damit die beispiellose Erfolgsgeschichte eines katholischen Sammel- und Fürsorgevereins ein. Etwa 400.000 Katholiken unterstützten 1914 das soziale Anlieden des Vereins, offenbar auch angezogen von seinem reichen »geistlichen Gnadenschatz«.

Der Verein, der sich um »religiös und sittlich gefährdete« Kinder kümmerte, stand immer wieder neu vor der Herausforderung, sich zur staatlichen Kinder- und Jugendfürsorge zu positionieren. Das führte zu einer Vielzahl von Spannungen und Auseinandersetzungen um die Vereinbarkeit von katholischer Identität mit den Erwartungen des Wohlfahrtsstaates. Die Studie liefert am Beispiel des Seraphischen Liebeswerkes sowohl einen wesentlichen Beitrag zur Caritas- und Ordensgeschichte als auch zur Sozial- und Mentalitätsgeschichte des katholischen Milieus.

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