Leugers, Antonia: Georg Angermaier 1913–1945. Katholischer Jurist zwischen nationalsozialistischem Regime und Kirche, Lebensbild und Tagebücher, Paderborn [u. a.] 1994
Georg Angermaier zählt zu den bislang kaum bekannten Persönlichkeiten aus der jungen Generation des Widerstandsnetzes gegen Hitler.
Der hochbegabte Würzburger Jurist und Staatswissenschaftler, dem als engagiertem Katholiken im »Dritten Reich« jede aussichtsreiche Karriere versperrt wurde, nahm als Justitiar aktiven Anteil am Widerstand der Kirche gegen ihre Gleichschaltung und die Vernichtung ihrer Institutionen durch das NS-Regime. Darüber hinaus entwickelte er seit 1941 im »Ausschuß für Ordensangelegenheiten« gemeinsam mit Münchner Jesuiten das Konzept, die Bischöfe in geschlossener Front für die kirchlichen Belange wie für die allgemeinen Menschenrechte eintreten zu lassen. 1942 verfaßte er Staats- und Verfassungsentwürfe für die Zeit nach dem Sturz der Diktatur, die im Umfeld des »Kreisauer Kreises« diskutiert wurden.
Die vorliegende Biographie zeichnet Werdegang und Einsatz dieses Juristen und Offiziers, dem seine Kirche wie sein Land gleichermaßen Verpflichtung waren, detailliert nach. Angermaiers Tagebuchaufzeichnungen, von 1941 bis kurz vor seinem geheimnisvollen Tod 1945 niedergeschrieben, erhellen seine religiösen, kulturellen und politischen Anschauungen. Wichtige Texte aus dem »Kreisauer Kreis«, deren Verfasser bislang unbekannt war, können ihm eindeutig zugeschrieben werden. Mit Georg Angermaier gewinnt die Kenntnis des weitverzweigten Widerstandsnetzes neues Profil.
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