Reihe B: Forschungen

Kösters, Christoph: Katholische Verbände und moderne Gesellschaft. Organisationsgeschichte und Vereinskultur im Bistum Münster 1918 bis 1945, Paderborn [u. a.] 1995

(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 68)
Christoph Kösters: Katholische Verbände und moderne Gesellschaft. Organisationsgeschichte und Vereinskultur im Bistum Münster 1918 bis 1945.
Christoph Kösters: Katholische Verbände und moderne Gesellschaft. Organisationsgeschichte und Vereinskultur im Bistum Münster 1918 bis 1945.

Das religiöse und kirchliche Alltagsleben der deutschen Katholiken im 19. und 20. Jahrhundert ist gegenwärtig vermehrt Gegenstand der Zeitgeschichtsforschung. Der Blick richtet sich auf die Entstehung, die Veränderungen und die Auflösung einer geschlossenen katholischen Lebenswelt, die sozial- und mentalitätsgeschichtlich als »katholisches Milieu« gefaßt wird. Eine seiner tragenden Säulen war in den Jahren zwischen 1850 und 1950 der Vereins- und Verbandskatholizismus.

Ein dicht geknüpftes Netzwerk katholischer Organisationen umspannte sämtliche Lebensbereiche und erfaßte die Katholiken in einem erstaunlich hohen Maße. So blieb der lebensprägende Einfluß von Glaube und Kirche für große Teile der Katholiken in einer Gesellschaft bewahrt, die sich durch soziale, wirtschaftliche und politische Aufbrüche, Krisen und Verwerfungen in rasantem Tempo wandelte. Das galt auch für die Diözese Münster, eine Hochburg des Vereins- und Verbandskatholizismus im Deutschen Reich. Die katholischen Jugend-, Gesellen- und Arbeitervereine gehörten hier zu den besonders bedeutenden kirchlichen Zusammenschlüssen.

Ausgehend von der Kaiserzeit, beschreibt das vorliegende Buch die Entstehung und den Ausbau, das alltägliche Vereinsleben und die strukturellen wie mentalen Veränderungen dieser Organisationen für die Jahre der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Diktatur. Die Langzeitperspektive- und die vergleichende Beobachtung industrialisierter und ländlicher Regionen ermöglichen es, Motive und Handlungsspielräume der organisierten Laien auszuleuchten und so nicht zuletzt die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen oppositionellen Verhaltens im »Dritten Reich« neu zu beantworten.

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